Unter den Partnerbetrieben Naturschutz befinden sich inzwischen zahlreiche Weinbaubetriebe. Besonders in den Bewerbungsverfahren im Jahr 2014 und 2017 hat das Interesse der Winzer an dem Beratungskonzept Partnerbetrieb Naturschutz stark zugenommen. Häufig werden mit den Winzern Naturschutzmaßnahmen auf der Hoffläche vereinbart. Aber auch in der freien Feldflur und in den Weinbergen ergeben sich im Sinne des Naturschutzes zahlreiche Möglichkeiten, die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. Naturschutzmaßnahmen in der Hoffläche
Naturschutzmaßnahmen in der freien Feldflur Regionale Entwicklungsziele des Naturschutzes im Hinblick auf die nachhaltige Nutzung der Landschaft sind die weitere Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft wie:
Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität in und um Weinberge Teilzeit- und Dauerbegrünung Das Bewusstsein über die Notwendigkeit gesunder Böden zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität sowie zur Produktion von qualitativ hochwertigen Weinen in der weinbaulich geprägten Kulturlandschaft rücken in den letzten Jahren erfreulicherweise immer mehr in den Fokus. Ziel ist deshalb, das Bodenpflegesystem so zu gestalten, dass durch eine extensive Bodenbearbeitung sowie artenreiche Teilzeit- und Dauerbegrünungen ein lockereres Bodengefüge mit einer intakten, vielfältigen Bodenflora und -fauna entsteht und somit die Bodenfruchtbarkeit langfristig erhalten und verbessert wird. Zudem stabilisiert ein vielfältiger Begrünungsaufwuchs das ökologische Gleichgewicht in der Dauerkultur und steigert die Artenvielfalt in und zwischen den landwirtschaftlich genutzten Bereichen. Diese Ziele werden im Einzelnen erreicht durch:
Da die meist für Dauerbegrünungen konzipierten Einsaaten (z. B. Wolff-Mischung, Rummel-Mischung, Dr. Hofmann Mischung) überwiegend aus krautigen Pflanzen bestehen, stellen sie besondere Anforderungen an die Pflegemaßnahmen. Ein- und mehrjährige Kräuter haben im Vergleich zu den Gräsern einen erhöhten Vegetationskegel (Sprossspitze mit Bildungsgewebe für Blätter und Seitensprosse), der durch das herkömmliche tiefe Mulchen mit Schnitthöhen von 5 bis 10 cm zu stark geschädigt wird. In der Folge können sich die krautigen Gemengepartner nicht mehr regenerieren und vermehren, so dass die anfänglich artenreiche Begrünung in kürzester Zeit von Gräsern dominiert wird, die aufgrund ihres bodennah liegenden Vegetationskegels das tiefe Einkürzen gut überstehen und dadurch im vegetativen Wachstum noch stark gefördert werden. Aus diesem Grund sollten artenreiche Begrünungsbestände gewalzt werden. Beim Walzen werden im Vergleich zum niedrigen Mulchen die Pflanzenstängel vorwiegend um- oder abgeknickt und nicht abgeschnitten, so dass die Sprossachsen nicht komplett zerstört oder von der Wurzel getrennt werden. Infolgedessen bleibt der Saftfluss erhalten, wodurch die Kräuter auch im niedergelegten Zustand weiterwachsen, aufblühen und damit die Samenbildung vollenden können. Das Aussamen sichert wiederum den Arterhalt im Folgejahr und damit den Artenreichtum in der Begrünung.
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