3. Netzwerkveranstaltung der Partnerbetriebe Naturschutz

"NATURSCHUTZ IM FOKUS, MÖGLICHKEITEN - LEISTUNGEN - KOMMUNIKATION - ENTWICKLUNG!"
am:      30. November 2017 von 9.30 bis 16.30 Uhr
im:       Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück

Am 30. November 2017 fand die dritte Netzwerkveranstaltung der Partnerbetriebe Naturschutz unter dem Titel „Naturschutz im Fokus, Möglichkeiten – Leistungen – Kommunikation – Entwicklung“ in Bad Kreuznach statt. Rund 80 Teilnehmer sind dazu aus ganz Rheinland-Pfalz nach Bad Kreuznach gekommen, ums ich gemeinsam mit anderen Partnerbetrieben sowie den Naturschutz- und Offizialberatern auszutauschen. Neue Ideen wurden generiert und betriebsindividuelle Naturschutzkonzepte vorgestellt.

Am Nachmittag erhielten die Teilnehmer sowohl einen Einblick in die Möglichkeiten und Thematik der Sortenvielfalt als auch in aktuelle naturschutzfachliche Themen (Feldvögel, Wildschutzprogramm Feld&Wiese (WFW), Pflege von Agrarumweltmaßnahmen besonders SaBa und Vertragsnaturschutz Grünland).

Die einzelnen Beiträge sind nachfolgend aufgeführt und kurz erläutert. Bei Rückfragen zu den jeweiligen Themen stehen Ihnen in die Referenten sicherlich gerne zur Verfügung!
Programm Netzwerkveranstaltung.pdf


Begrüßung und Eröffnung

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Jörg Weickel, Abteilungsleiter Landwirtschaft des DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, die Gäste und dankte allen Anwesenden für ihr Interesse und ihr Engagement für den betrieblichen Naturschutz. Besonders begrüßte er die Referenten der dritten Netzwerkveranstaltung, Herrn Emde vom Bundesministerium für Umwelt aus Bonn und die drei Betriebsleiterinnen bzw. Betriebsleitern, die im Laufe des vormittags Ihre Naturschutzkonzepte vorstellten. Da er von Beginn an das zunächst als Projekt geführte Konzept "Partnerbetrieb Naturschutz" begleiten durfte, blickte er nochmal kurz auf die vergangen Jahre zurück und ließ die Entwicklung des Beratungsangebotes, bei dem Naturschutz- und Offizialberatung eng zusammenarbeiten Revue passieren. Anschließend wünschte er den Teilnehmern eine interessante Netzwerkveranstaltung und einen regen Austausch.

Die Begrüßung durch Herrn Weickel wurde ergänzt durch das daran anschließende Grußwort des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz, welches durch die Referentin für Vertragsnaturschutz, Frau Brigitte Leicht, vertreten wurde. Da Frau Leicht bis Februar 2016 noch selbst die Koordination "Partnerbetriebe Naturschutz" am DLR RNH durchgeführt hat, konnte auch Sie nochmal auf die letzten 10 Jahre zurückblicken und somit die Wichtigkeit des Konzeptes für das Land Rheinland-Pfalz darlegen. Dabei berichtete Sie unter anderem von den seit 2010 vier durchgeführten Bewerbungsverfahren (2010, 2012, 2014 und 2017), an denen sich insgesamt über 300 Betriebe beteiligt haben. Davon sind - Stand November 2017:

  • 180 Betriebe als "Partnerbetrieb Naturschutz" anerkannt
  • ca. 70 Betriebe, die entweder in der Beratungsphase sind oder deren Anerkennung noch aussteht
Man geht davon aus, dass im kommenden Jahr (2018) weitere Betriebe anerkannt werden können.


Einführung

Nach der Eröffnung und Begrüßung der Teilnehmer übernahm Katharina Hörter (Koordination Partnerbetriebe Naturschutz in Rheinland-Pfalz mit Sitz am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Rheinhessen-Nahe-Hunsrück), die Moderation der Veranstaltung und gab den Anwesenden einen Überblick über die Vortragsthemen. Dabei erläuterte Sie kurz die Entstehung des Titels: " NATURSCHUTZ IM FOKUS, MÖGLICHKEITEN - LEISTUNGEN - KOMMUNIKATION - ENTWICKLUNG". Ziel der Netzwerkveranstaltung sollte es sein, die vier Schlagworte : Möglichkeiten, Leistungen, Kommunikation und Entwicklung mehr miteinander zu verknüpfen. Betriebe die sich am Partnerbetrieb Naturschutz beteiligen haben alle die Möglichkeit, eine betriebsindividuelle Naturschutzberatung zu erhalten und dabei in Zusammenarbeit mit der Beratung, Naturschutzmaßnahmen (Leistungen) zu entwickeln, die sie anschließend in ihre Betriebsabläufe integrieren. Da sich inzwischen eine Vielzahl an Betrieben an diesem Konzept beteiligen, ist es wichtig die vereinbarten Leistungen der Betriebe zu kommunizieren und auf diese Weise Anerkennung in der Öffentlichkeit zu erlangen. Nur so können wir das Konzept "Partnerbetrieb Naturschutz" weiter entwickeln und die Betriebe stärker miteinander vernetzen.


Klimaanpassungen, Umwelt- und Naturschutz öffentlichkeitswirksam thematisieren - Kommunikationsstrategien für Landwirte und Winzer

Franz August Emde, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Bonn
Vortrag folgt in Kürze




Partnerbetriebe Naturschutz präsentieren ihre individuellen Konzepte

Das Weingut Karp-Schreiber wurde von Frau Sibylle von Schuckmann-Karp vorgestellt, die den Teilnehmern einen tollen Einblick in die naturschutzfachliche Arbeit des Weingutes und ihr Projekt "Wingertshäuschen Mandelgraben" gegeben hat. Verbunden mit viel Arbeit, Ideenreichtum und Liebe zum Detail baute Familie Schuckmann-Karp aus einem alten heruntergekommenen Wingertshäuschen ein Eidechselhotel, das zugleich von Wanderern als "Schutzhütte" genutzt werden kann.
Partner Betr._Schuckmann-Karp.pdf

Anschließend stellte Markus Kirn von der Wiesenobst GbR sein Crowdfunding-Projekt "Ingelbaum" vor. Die Idee dazu wurde unter anderem auf der vorherigen Netzwerkveranstaltung (2015) geboren und konnte mit Unterstützung von Studenten der Hochschule Geisenheim weiter geplant und umgesetzt werden. Der Finanzierungszeitraum des Crowdfunding-Projektes belief sich auf Mitte November 2016 bis Mitte Januar 2017 und sollte der Anpflanzung von 777 Apfelbäumen rund um Ingelheim zu Gute kommen. Das Fundingziel wurde in diesem Zeitraum erreicht, sodass im Frühjahr 2017 die Apfelbäume bei einem gemeinsamen Pflanztag mit allen Interessierten und Unterstützern gepflanzt werden konnten. Detailliertere Informationen zu dem Projekt finden Sie unter: www.ingelbaum.de
Vortrag folgt in Kürze

Als nächstes stellte Frau Ann-Kristin Halfmann vom Ökohof Halfmann in Boos ihr Betriebskonzept und die naturschutzfachlichen Leistungen des Betriebes vor. Der ökologisch geführte Betrieb ist sehr darauf bedacht, "so zu leben und zu wirtschaften, dass zukünftige Generationen die Natur nutzen können, wie sie jetzt ist." Durch die Direktvermarktung auf dem eigenen Betrieb und das Engagement durch die Teilnahme am "Lernort Bauernhof" ist Familie Halfmann sehr darum bemüht, die Kunden über die landwirtschaftlichen Tätigkeiten aufzuklären und den Kindern einen Einblick in die Arbeit und das Leben auf dem Bauernhof zu ermöglichen.
Vortrag folgt in Kürze


Potenziale von Sortenvielfalt

Dr. Bettina Orthmann, Projektleistung Biodiversität - Förderung historischer Nutzpflanzen, DLR RNH

Nach der Mittagspause gab uns Dr. Bettina Orthmann einen Einblick in die Sortenvielfalt sowie die Förderung historischer Nutzpflanzen. Dabei stellte Sie auch den "Wegweiser Sortenvielfalt für Garten, Feld und Küche" vor, den Sie unter anderem unter www.biodiversitaet.dlr.rlp.de herunterladen können. Da das Thema Sortenvielfalt auf nahezu alle Nutzpflanzen zutrifft, ist Frau Dr. Orthmann bei Ihrem Vortrag diesmal intensiver auf die Sortenvielfalt im Getreideanbau, im Gemüse- und im Obstbau eingegangen.
Partnerbetrieb Naturschutz Orthmann 2017.pdf


Feldvögel in der Agrarlandschaft von Rheinland-Pfalz

Antonia Müller-Ruff, Umweltingenieurin M. Sc.

Frau Müller-Ruff hat sich in Ihrer Masterarbeit mit der Thematik "Feldvögel in der Agrarlandschaft" beschäftigt und die Netzwerkveranstaltung nochmal dazu genutzt, die Ergebnisse aus der Tagung "Spannungsfeld Feldvögel", die im April 2017 gemeinsam mit dem DLR RNH an der TH Bingen durchgeführt wurde, vorzustellen. Zudem präsentierte Sie die Ergebnisse aus der Studie zu lebensraum erhaltenden Maßnahmen durch Landwirte, an der auch Partnerbetrieb Naturschutz beteiligt waren.
Feldvögel in der Agrarlandschaft_Müller-Ruff.pdf


Vogelkartierung am "Hohen Stein" - Erste Ergebnisse einer parallelen Erfassung typischer Feldvögel mit verschiedenen Methoden

Gerardo Unger Lafourcade, Masterstudent TH Bingen

Herrn Unger Lafourcade, der sich ebenfalls mit Feldvögeln beschäftigt, präsentierte uns in seinem Vortrag die Ergebnisse zur Vogelkartierung am Hohen Stein. Dadurch konnte sich jeder einen Eindruck über das Vorkommen der Feldvögel in der zuvor genannten Region verschaffen


Vortrag folgt in Kürze


Wildschutzprogramm Feld & Wiese (WFW)


Sarah Wirtz, Projektleiterin WFW, Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V.

Da im Jahr 2017 eine vermehrte Zusammenarbeit zwischen dem Landesjagdverband und dem DLR RNH stattgefunden hat, wollten wir die Netzwerkveranstaltung nochmal dazu nutzen, den Teilnehmern das Wildschutzprogramm (WFW) vorzustellen und die darin enthaltenen Maßnahmen zum Schutz des Niederwilds zu präsentieren.
WFW_Netzwerktreffen_HP.pdf


Auch Agrarumweltmaßnahmen brauchen Pflege - Strategien für SaBa und Vertragsnaturschutz Grünland

Philipp Drusenheimer, DLR RNH

Einige (Naturschutz-) Maßnahmen, die von Partnerbetrieben Naturschutz umgesetzt werden, sind über das Agrarumweltprogramm (EULLa) förderfähig. Dazu zählen auch, die Anlage von Saum- und Bandstrukturen sowie die Grünlandbewirtschaftung nach den Vorgaben des Vertragsnaturschutzes. Allerdings benötigen diese Agrarumweltprogramme auch eine gewisse Pflege um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Philipp Drusenheimer ist daher in seinem Vortrag nochmal explizit auf die Programmteile "Saum- und Bandstrukturen" sowie "Vertragsnaturschutz Grünland" eingegangen und hat den Teilnehmern wertvolle Tipps und Hinweise gegeben, was es bei den beiden Programmen zu beachten gibt.
Auch_AUMs_brauchen_Pflege_Drusenheimer.pdfAuch_AUMs_brauchen_Pflege_Drusenheimer.pdf